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20. Dezember 2004

Wie kann ein kleines Kind nur soviel knatschen? Wer hat Alma das nur beigebracht? Selbst, wenn sie hundemüde ist, schläft sie nicht, sondern knatscht. Wie gestern Abend: den ganzen Tag nicht geschlafen, und nur weil eine Deckenlampe an ist, guckt sie lieber. Statt dass sie einfach mal die Augen zumacht. Mädchen, Mädchen! War das anstrengend.

Ihr Auge ist allerdings besser. Das Gerstenkorn ist aufgegangen, nachdem der Heilpraktiker Kügelchen verschrieben hat. Ein echtes Gerstenkorn scheint es nicht gewesen zu sein, weil sich immer wieder kleine Pickel bilden, die von den Kügelchen beseitigt werden. Nun, es sieht schon viel, viel besser aus.

"Da kommt meine Prinzessin", hat Jakob neulich morgens um fünf Uhr gesagt, als ich auf sein Rufen hin zu ihm ins Zimmer kam. Was will man mehr? Seinen Vater behandelt er zwar richtig schlecht, und er ist eigentlich auch der Meinung, dass Markus ausziehen soll - mal mit Alma, mal ohne -, aber zu Mama ist er ausgesprochen liebevoll. "Mama, ich hab' dich lieb", sagt er wieder und wieder. Ödipus lässt grüßen.

 

2. Dezember 2004

Jakob hat seinen Schnuller, seinen "Nuta", weggeworfen. Am Samstag stand er plötzlich auf, wollte ihn und auch Almas haben - und schmiss sie in den Mülleimer. Zwar knatschte er Abends ein bisschen rum, das hielt sich aber so in Grenzen, dass er ohne weiteren Kommentar ohne Nuta eingeschlafen ist. Das war's also endlich! Er akzeptiert sogar, dass Alma in den ganz kritischen Momenten noch den Nuta kriegt.

Die kleine Madam wird immer größer und steht ordentlich im Futter. Ihr Gerstenkorn will und will nicht weichen, mal sehen, ob der Heilpraktiker etwas dran ändern kann. Jedenfalls lacht sie nach wie vor so viel, seit einer knappen Woche kann sie auch gezielt greifen und beginnt sich zu drehen. Aus Babys werden Menschen ...

 

23. November 2004

Da sagt mein Sohn doch glatt gestern zu mir: "Jungens sind stark und Mädchen sind schwach." Da traut man doch seinen Ohren nicht, mit was für einem Quatsch die aus der Kita nach Hause kommen. Und dann meint er noch, diese Binsenweisheit müsse stimmen, weil Jonas das gesagt habe. Allerdings kam er ins Grübeln, als ich ihn gefragt habe, ob Mama, das große Mädchen, denn auch schwach sein. Ist sie nämlich nicht, meint Jakob. Und dann kann Jonas ja nicht Recht haben. So!

Alma gibt inzwischen Töne von sich, die sich anhören als sei sie ein Buckelwal. Sie ist ordentlich groß geworden und ganz schön rund. Bei Weitem nicht so rund, dass man ihr die Unterarme über die Hände ziehen kann. Aber da ist schon was dran an der kleinen Dame. Wenn wir nicht aufpassen und sie am Strand liegen lassen, dann zieht sie noch irgendjemand zurück ins Wasser, weil er denkt: Da liegt ein Wal. ;-) Und dabei ist sie so süß!

 

3. November 2004

Also, unser Sohn kann seit einigen Wochen laut und deutlich "ich" sagen und beherrscht die deutsche Sprache jetzt schon in komplexeren Satzstrukturen. Auf meine Frage beispielsweise, warum denn der Anrufbeantworter ausgeschaltet sei, sagte Jakob - wortwörtlich: "Ich habe den ausgemacht, als wir gegangen sind." Ausgesprochen bemerkenswert.

Jakobs kleine Schwester Alma hat ihre Blähungsphase hinter sich gelassen. Es versteht sich von selbst, dass Markus und ich sie keineswegs vermissen. Kein Gebrüll mehr, wenn der Darm nicht so will wie die junge Frau - endlich ist's vorbei. Dafür lernt sie jetzt lachen. Sie verzieht nicht nur das Gesicht zu einem etwas schiefen, breiten Lächeln. Sie gluckst schon richtig, lacht leise in sich hinein. Zu süß, das Mädchen. Jetzt muss sie nur noch ihr Gerstenkorn am linken Auge loswerden, dann sieht sie auch wieder richtig gesund aus.

 

19. Oktober 2004

Man sollte nicht krank werden, wenn man zwei kleine Kinder hat. Und schon gar nicht mit fast 39 Fieber und furchtbaren Halsschmerzen. Erst recht nicht am Wochenende, wenn man eigentlich endlich mal Zeit hat, etwas mit ihnen zu unternehmen. Nur leider kann man sich das nicht aussuchen, und so mussten Jakob und Alma an diesem Wochenende mit einer schwächelnden Mutter vorlieb nehmen. Jakob hat das ganz gut gemeistert. Er hat es sogar hingenommen, einen ganzen Vormittag Bücher anzuschauen, während Mama nur ab und zu mal hinblinzelt und "Hm ..." murmelt. Tapferer Junge. Alma ist das ja ohnehin noch egal, hauptsache, der Busen wird hingehalten. Und da sie ordentlich schreien kann, hat sie ein im wahrsten Sinne des Wortes sehr lautstarkes Argument.

Sie sind immer wieder für Überraschungen gut, diese Ableger. Als ich Jakob gestern wieder mal ermahnte, er möge - bitte - nicht immer in der Nase popeln, sagte er: "Doch, ich will. Dann geh' ich halt woanders hin." Wortwörtlich. Unfassbar! Wie froh muss man da sein, dass sie es auch in der Kita nicht wirklich gerne sehen, wenn sich kleine Finger in Rotznasen drehen. Die Ermahnungen der Erzieher werden glücklicherweise ernster genommen.

 

7. Oktober 2004

"Wir sitzen in der Küche, Mama. Kommst du zu uns?" fragte mich Jakob gestern abend wortwörtlich am Telefon, als ich mich gerade auf den Rückweg von der Stilwerkstatt machte. Kann man da widerstehen? In großen Schritten sind Alma und ich zur S-Bahn gerannt, um den kleinen Mann nicht zu enttäuschen und noch ins Bett zu bringen. 21 Uhr ist zwar etwas spät, aber wenn so ein Zweijähriger erst mal auf seine Mutter wartet, ist an Schlafen natürlich nicht zu denken. Seit einer guten Woche übrigens darf man das Zimmer verlassen, bevor er eingeschlafen ist. Kein Geknatsche und Geschrei mehr, er dreht sich dann einfach um und schläft ein. Warum nicht gleich so? ;-) Er hat jetzt auch endlich eine große Decke, damit er sich nicht mehr freistrampelt - und findet das natürlich klasse. Seine kleine Decke darf die Alma haben, sagt er. Na, da hat die kleine Maus aber Glück gehabt.

 

5. Oktober 2004

Ja, was ist denn mit dem Mädchen los? Dan wird sie ausgiebigst gelobt, sie schliefe Nachts so gut - und prompt wird sie unruhig und wälzt sich hin und her. Ein alter Schluckspecht ist sie auch, sie kann vor allem Abends gar nicht mehr genug kriegen und hängt stundenlang am Busen. Dafür ist sie auch schon ganz schön groß und schwer, die U4, die gleich ansteht, wird Auskunft geben über den körperlichen Fortschritt. Immerhin vermenschlicht sie, ihr "Seiko"-Geräusche, die Dinosaurier-Töne, werden seltener. Fast schade, das war nämlich ganz schön lustig.

Das Wochenende mit Besuch der Großeltern war viel zu kurz. Jakob hatte endlich noch jemanden zum Auto-Spielen, der Großvater kriecht ja gerne auf dem Boden rum. Und die Oma hat sich in ihre Enkeltochter verliebt. Na, die hat es auch verdient.

Nachdem das Drachenfest letzten Donnerstag leider ausfiel und auch die Musikschule-Stunde nicht stattfand, haben wir gestern wenigstens die Laternen gebastelt. Oder sagen wir lieber, Mutter und Vater haben gebastelt, der Sohnemann lief herum und bettelte sich Gummibärchen zusammen und Alma schlief endlich mal ein wenig auf den Armen des Vaters. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, die Laterne sieht sehr schick aus.

Das entsprechende Lied dazu "Ich geh' mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir ..." kann Jakob schon singen. Nicht ganz korrekt, aber das kann man von allen Erwachsenen ja auch nicht behaupten. Jetzt hoffen wir mal, dass es am 12. November nicht regnet, wenn wir die Laternen durch die Straßen tragen.

 

16. September 2004

Alma ist gestern zwei Monate alt geworden, so schnell kann die Zeit vergehen. Jakob wollte mir vorgestern klarmachen, dass er mich nicht mehr mag. Er ließ sich dann aber doch nur von Mama ins Bett bringen, ganz so schlimm kann es mit dem Ende der Liebe also doch nicht sein.

Die Spreizeinlage ist der zweite Ableger jetzt auch los. Die Hüfte ist in Ordnung, und ohne die Frottee-Reizwäsche geht das Wickeln eben etwas schneller. Weniger Blähungen hat sie deshalb aber nicht, wir werden wohl noch ein wenig mit den Schreianfällen leben müssen.

Der Große dagegen fängt jetzt wieder an, später ins Bett zu gehen. Nachdem er bei mir "gestern mal" abgeblitzt ist und ich nach dem Abendessen nicht mehr "Auto pielen" wollte, hat er seinen Vater angeschaut und gefragt: "Papa, hast du Lust?" Was soll man dazu sagen. Der Vater ist geschmolzen und hat noch anständig neben den Autos gesessen, die man ohnehin nicht anfassen darf, wenn Jakob erst einmal damit spielt. So ist das eben.

 

10. September 2004

Meine Güte, können Säuglinge kreischen. Alma bekam gestern abend eine kompletten Anfall und schrie fast eine dreiviertel Stunde lang, als hätte sie die größten Schmerzen der Welt. Sie war völlig verzweifelt und guckte einen aus ihren großen Augen so unglücklich an, dass es herzzerreißend war. Äußerst robustes Hüpfen auf dem Sitzball hat schließlich geholfen. Gut, dass Jakob da schon tief und fest schlief.

In die Kita zu gehen, scheint anstrengend zu sein. Jedenfalls schläft er im Moment abends ganz gut ein. Und jeden Tag erfindet er neue Wortschöpfungen. Seine Frage "Is' das eigentich?" ist schon bei uns eingezogen, auch seine Umschreibung für "neulich". "Gestern'mal", sagt er dann immer. Ein wunderschöner Neologismus ist auch "Gabelbesen". Damit hat er am Wochenende den Laubrechen bezeichnet. Wir waren begeistert.

Wenigstens geht er jetzt mit Markus zur Musikschule. Ganz begeistert sind die beiden gestern nach Hause gekommen. Manche Dinge gehen ohne Alma dann doch besser, zumindest für ihn.

 

9. September 2004

So einen Schreck kann man bekommen, wenn man morgens in das Kinderzimmer kommt. Da lag Jakob blutverschmiert auf einem besudelten Kissen, und es brauchte einen Moment, bis ich bemerkte, dass er wohl "nur" Nasenbluten hatte in dieser Nacht. Also erst einmal alles auswaschen, was er interessiert betrachtet hat.

Er will nicht mehr auf's Klo gehen. Die Kita hat ihm wohl seine anfängliche Leidenschaft dafür etwas verdorben. Nun, das wird auch wieder kommen.

Alma schläft nachts gut. Die kleine Maus wird heute genau acht Wochen alt. Was sie nachts schläft, das knatscht und kräht sie tagsüber. Jakob hat ihr heute morgen schon immer ins Ohr geflüstert: "Ist ja gut, kleine Alma, ich bin ja bei dir." Für einen Zweijährigen eine stramme Leistung.

 

Mel von fischglueck.de